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Frage RG65-Swingrigg

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10 Dez 2011 22:49 #164 von Gallimimus
RG65-Swingrigg wurde erstellt von Gallimimus
Guten Tag

Endlich habe ich mich "durchgerungen" ein eigenes Swingrigg zu bauen. Bis anhin bin ich immer konventionelle Riggs gefahren. Ich habe mich entschieden ein Sandwich aus Carbon und Airex zu laminieren, um danach die Bäume in der gewünschten Form herauszusägen. Das Prinzip übernehme ich von meinem Rigg welches ich von X-Sails habe. Dazu habe ich eine "Form" gebaut aus einer 19mm Spanplatte und 2mm Plexiglasplatten. (Hatte ich noch rumliegen) Die Plexiglasplatten dienen dazu, eine Aussparung für das Mastrohr herzustellen. Diese sind im Bereich des Mastes angefast. An dieser Stelle wird dann gleich ein Carbonrohr mit 6mm Innendurchmesser eingesetzt, so dass man später den Masten direkt durchstecken kann.

Jetzt versuche ich mal einen "Rohling" herzustellen, mit welchem ich dann ca. 5 Bäume schneiden möchte. Die Swingriggs sollten dann mit Babybäumen ausgestattet werden.



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16 Dez 2011 08:38 #165 von Gallimimus
Gallimimus antwortete auf RG65-Swingrigg
Hallo

Heute konnte ich meine Carbonplatte aus der Form nehmen, nach einem misslungenen Versuch ist es nun gelungen.
Es ist eine ganze Menge Harz die man benötigt, ca. 140g habe ich gebraucht. (Platte 22 * 48 cm)

Ich habe auf jeder Seite 3 Lagen 100g/m2 UD und als äusserste Schicht 93g/m2 Gewebe verbaut. Als Deckschicht noch ein 49er Glas drauf. Im Bereich des Mastes liegt noch ein Streifen 93er als Verstärkung. Zwischen den Carbonschichten ist eine 3mm Airex-Platte verklebt. Auf jeder Seite neben dem Rohr für den Masten liegt noch eine Kiefernleiste, da ich festgestellt habe dass dort ein fester Stützstoff verbaut werden muss.




Jetzt bin ich gespannt wie das aussieht, wenn ich den ersten Baum aus den Platte gesägt habe.

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16 Dez 2011 18:13 #166 von ger61hard
ger61hard antwortete auf RG65-Swingrigg
Wenn ich Deine Bauweise richtig verstanden habe, dann scheint die mir recht aufwendig zu sein und Du wirst auch viel kostbaren Carbonplatten-Abfall haben.

Ich habe gute Erfahrung mit einem Balsakern aus einem 8 oder 10mm Balsabrettchen. Ausgesägt bzw. in Form geschnitten, dann auf ca. 17 -18mm zurecht geschliffen und darüber wird später ein Carbonschlauch auflaminiert. Zuvor verdicke ich den Balsakern im Mastbereich, um später genug "Fleisch" zu haben, um den Mast durchzuführen. Dann ist im verdickten Mastbereich nötig, mehrere Lagen Kohlegewebe oder auch Glas aufzulaminieren, damit die Mastseitenkräfte aufgefangen werden können. Vor dem Überziehen des Carbonschlauches muss das im Mastbereich aufgebrachte Laminat aushärten. Der Carbonschlauch wird vor dem Überziehen gestaucht und somit aufgeweitet, um über den mit Harz eingestrichenen Balsakern geschoben werden zu können. Der Schlauch einmal drüber wird dann auch mit Harz versehen und das Harz wird dann von Hand, mit Einmal-Handschuhen versehen, hin und her, satt "einbalsamiert" (so wie in der Jugend im Keller geübt).
Damit der Schlauch gut gezogen werden kann, um gut anzuliegen, schrumpfe ich auf einer Endseite ein kurzes Stück Schrumpfschlauch auf. Dann ziehen und zur Sicherung am anderen Ende ebenfalls ein Stück Schrumpfschlauch.
Damit die Enden später sauber sind, mache ich den Balsakern min. 2 cm auf jeder Seite länger und säge mir ihn dann nach dem Aushärten zurecht.
Es ist auch möglich, nach dem "Einbalsamieren" des Harzes und dem Aufschrumpfen an den Enden, einen Schrumpfschlauch über die ganze Länge aufzuschrumpfen, um so einen gewissen Druck auf das Laminat auszuüben. Ich bin davon wieder abgekommen, da die Oberfläche nicht über die ganze Länge wirklich einwandfrei wird.

Klingt beschrieben recht kompliziert, ist in Wirklichkeit aber recht einfach und so ein Trägerbaum, also Basisbaum für Fock und Grossbaum, wiegt dann im Endeffekt irgendwo zwischen 45 und 55g für ein M-A-Rigg.

GER61hard
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16 Dez 2011 19:26 #167 von flor
flor antwortete auf RG65-Swingrigg
Hallo Gallimimus

Ja, Eigenbau macht "creativ" und man beschäftigt sich sehr mit der Materie.

Ich selbst habe noch nie ein Swing gebaut, aber Sandwiches hergestellt.

Frage:
Wie hast Du im Sinne die "Sägestelle" zu versiegeln?, da muss doch eine Idee dahinter stecken?

Glaube, nur wenn diese Verklebung gut ist, bekommst Du auch die Steiffigkeit deines Laminates, ansonsten "verdreht" es sich unter Spannung oder sehe ich was falsch.

Da müsste der Airex -Schaum ausgeschliffen werden, eine feine Holzleiste (Kiefer od. noch härter) eingeklebt werden, dann Kohle-Rovings und nochmals eine Leiste Holz und mit Kohle- Roving abschliessen.

Die andere Lösung ist eben wie Ger61hard es beschrieben hat, mit Karbonschlauch zu arbeiten und diese, wenn sie eingeharzt zu strecken, (spannen).

Gruss flor

Sorry: Habe ich vergessen.

Unbedingt Tempern nach Hersteller des Epoxi Harzes, OK?

Dümpel und studier.
C_2
SUI 73

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16 Dez 2011 20:53 #168 von ger61hard
ger61hard antwortete auf RG65-Swingrigg
Schaum ist um ca. 10% leichter als Balsa, macht im Endeffekt ganz wenige Gramm aus, geschätzt 3-4g. Balsa so ausgesägt, dass die Faserrichtung in der Hauptachse liegt, bringt aufgrund der Längsfasern im Holz eine wesentliche Erhöhung der Biegesteifigkeit. M.E. überwiegt dieser Vorteil das nur unwesentliche Mehrgewicht. Da mit Balsa und der höheren Grundsteifigkeit dieses Werkstoffs etwas an Kohle und Harz eingespart werden kann, ergibt sich schließlich bei vergleichbarer Endsteifigkeit ein identisches Gewicht.

GER61hard

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16 Dez 2011 21:12 #169 von Gallimimus
Gallimimus antwortete auf RG65-Swingrigg
Hallo Zusammen

Danke für Eure Beiträge, es freut mich sehr wenn so rege mitdiskutiert wird. Danke Gerhard für Deinen guten Bauvorschlag, das klingt interessant und ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren.

Wie ich schon schrieb, es ist nicht meine Erfindung, ich habe bereits einen solchen Baum und es werden mehrere Swingriggs dieser Art in der RG65 Klasse gesegelt.

Die Schnittstelle wird nicht versiegelt, man kann diese so belassen wie sie ist. Aus diesem Grunde ist mir statt Balsa auch das Airex empfohlen worden, da es kein Wasser aufsaugt. (ev. mit Epoxy verschliessen)
Ich könnte mir vorstellen, dass die wirkenden Kräfte bei unseren kleinen Segeln nicht so gross sind und deshalb kein geschlossenes Rohr von nöten ist. Das sieht in den grösseren Klassen bestimmt anders aus.
(Das ist nur eine Vermutung von mir, kann auch anders sein)

Es ist natürlich so, dass es etwas Verschnitt mit dieser Baumethode gibt. Man muss jedoch beachten, dass ich aus dieser Platte etwa 6-7 Bäume schneiden kann. Aus den Ecken könnte man auch noch die Babybäume anfertigen.

Schöner segeln

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